Einzigartige Runde in der Verwallgruppe
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Am Kappler Joch, 2.672 m |
Es beginnt mit einem Pulvertraum
Für heute, den 15. Februar 2025, hat sich Rainer etwas ganz Besonderes überlegt: eine Rundtour in der von Tourengehern eher wenig besuchten Verwallgruppe. Bei bestem Wetter und kalten - 6 Grad treffen wir uns am Parkplatz der Talstation der Diasbahn in Kappl, 4 Autos mit insgesamt 14 Insassen, 11 Wettersteinern und 3 Damen, sind heute dabei. Um € 27,50 fahren wir ganz entspannt mit der Tourengeher-Liftkarte über 3 Sektionen bis zum höchsten Punkt des Schigebiets, dem Alblitkopf auf 2.690 m. Von hier aus geht’s erst einmal bergab, und zwar so richtig!
Nach ein paar Metern auf der Piste bis zum Lattejoch verlassen wir diese und biegen wir nach Norden ins schattige und vollkommen unberührte Malfontal ein. Was uns hier erwartet, übertrifft die kühnsten Tiefschneeträume: Gut 850 Höhenmeter schwingen wir in ca. 30 cm unverspurtem, feinstem Champagner-Powder hinab bis zum Talgrund, jeder hat Platz für eine eigene Spur. Wir kommen aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus, so einen Pulverschnee erlebt man nicht jeden Tag!
Im Malfontal angekommen, fahren und schieben wir zuerst einmal flach talauswärts bis zur Talstation der Materialseilbahn der Edmund-Graf-Hütte. Jetzt müssen die Felle auf die Schi.
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Im Malfontal mit Blick zum Hohen Riffler |
Zurück auf die Sonnenseite
Von hier führt unser Aufstieg direkt zum Kappler Joch, über das wir wieder zurück auf die Paznauner Seite gelangen wollen. Kein Sonnenstrahl verirrt sich in diese schattige Gegend, wir ziehen unsere Aufstiegspur bei rund -10 Grad, vorbei an der Edmund-Graf-Hütte, durch schöne Mulden bergwärts. Als Spurmaschinen arbeiten abwechselnd Christian und Bernhard, wir hinteren folgen ohne große Mühen in ihrer perfekt angelegten Aufstiegsspur. Rainers Felle wollen bald nicht mehr kleben, der Schaden lässt sich aber gut mit doppelseitigem Fellklebeband beheben. Nach gut 2 Stunden Aufstieg sind die 860 Höhenmeter erledigt, wir genießen eine sonnige Rast am Kappler Joch.
Der Rückweg hats in sich
Vor uns liegt ein Höhenunterschied von rund 1.500 m bis in den Talboden des Paznauntals. Da es heute, wie schon gesagt, sehr kalt ist, hat die Sonne auch auf der Südseite den Schnee nicht wesentlich beeinträchtigt: Es geht in staubendem Pulver durch unberührte Kare und Täler hinab bis zur Waldgrenze bei der Durrichalpe. Hier beginnt ein Forstweg, über den wir, mit ein paar Auf und Abs, weit hinunterfahren können bis zum Weiler Niederhof oberhalb von Kappl. Die letzten 2 km müssen die Schi auf der Straße getragen werden, was aber der Schönheit und dem Gesamterlebnis dieser Runde keinen Abbruch tut. Mit Gröstl und Schnitzel beim „Lenz“ in See klingt dieser einmalige Tourentag aus, das Geburtstagskind Cornelia spendiert eine Runde Getränke, worauf wir sie kräftig hochleben lassen!
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Bei der Abfahrt vom Kappler Joch |