Zuckerhütl (3.507 m)

Die oder wenigstens eine unserer letzten Vereinsschitouren findet heute bei perfekten Verhältnissen statt: Börni schlägt zum Saisonausklang das Zuckerhütl vor, 7 Tourenbegeisterte finden sich zusammen. Mit der Stubaier Gletscherbahn fahren wir um "lächerliche" € 35,50 - soviel kostet die Karte für Tourengeher - bis zur Bergstation der Rotadelbahn. Weiter geht's nicht, die Felle müssen angeschnallt werden. Nach ca. 200 Hm Aufstieg zur Jochdohle schwingen wir hinunter bis zum eigentlichen Start der Tour unterhalb des Pfaffenferners. Über diesen und das gleichnamige Joch geht's hinüber auf den Sulzenauferner, unser Ziel kommt langsam ins Sicht.


Natürlich sind wir nicht allein, geschätzte 50 Tourengeher sind heute hier am Weg. Viele steuern aber den Wilden Pfaff an, so schaut unser Ziel, das Zuckerhütl, relativ wenig besucht aus. Mit Steigeisen und Pickel arbeiten wir uns von Schidepot zum Gipfel hinauf, gute Stapfen erleichtern das Fortkommen im steilen Gelände.

Alle 7 erreichen den Gipfel, die Freude ist riesig, die Aussicht phänomenal! Roger und ich genießen sogar ein leckeres Gipfel-Bier!

Für den Abstieg befestigen wir jeweils ein Seil an den beiden mit Reepschnüren eingerichteten Abseilstellen, so geht sich für alle ein angstfreier Abstieg aus. Auch andere Tourengeher nehmen die Seilhilfe gerne an. 


Die Abfahrt stellt sich als wahrer Genuss heraus: zuerst ein paar Schwünge im Pulver und dann traumhafter Firn über den Pfaffenferner hinunter. Den einzigen Wehrmutstropfen bildet der abschließende Aufstieg von 300 Hm auf das Fernaujoch, da müssen in der Nachmittagshitze nochmals alle Kräfte mobilisiert werden. Zur Belohnung gehen sich dann noch ein paar schöne Schwünge im Firn Richtung Dresdner Hütte aus, im unteren Teil ist der Schnee allerdings schon sehr weich und schwer. 

Der schöne Tourentag klingt bei einem saftigen Schweinsbraten auf der Terrasse des Gasthofs Volderau gemütlich aus. Ich bin schon gespannt, ob die Schitourensaison bei den Wettersteinern jetzt beendet ist oder noch weitere frühsommerliche Schneeabenteuer folgen.

Hemmi