Granatenkogel, 3.302 m

Nachdem es letzten Samstag aufgrund des schlechten Wetters und interner Abstimmungsprobleme nicht mit dem Granatenkogel im hintersten Ötztal funktioniert hat, versuchen wir es an diesem Samstag nochmals. Bei der Festkogelbahn in Obergurgl empfängt uns um 0630 ein wolkenloser Himmel. Steil geht es die ersten 300 HM hinauf über die Piste und dann hinein ins hinterste Verwalltal. Da steht er in all seiner Pracht: Der Granatenkogel, 3.318 Meter! In der Nordflanke wird es immer steiler und auch der Neuschnee nimmt immer mehr zu. Auch die Windverwehungen bringen mich zum Grübeln und als dann noch knapp vor dem Grat ein Riesenriss und ein Wumsgeräusch uns alle ins Gebein fährt, fahren wir sofort ca. 100 Hm tiefer. Somit habe ich jetzt auch mit dem Vorhaben die Nordwestflanke mit Skiern vom Gipfel abzufahren für heute abgeschlossen. Aus der Erfahrung von 2009 probieren wir den Aufstieg auf den Grat in der ganz rechten Rinne der Flanke. Mit Steigeisen wühle ich mich durch bis zu einem Meter tiefen Schnee hinauf bis auf den Sattel. Dort angekommen bin ich fix und fertig.  Christian übernimmt ab jetzt die Spurarbeit. Insgesamt eine Stunde sind wir bis zum Gipfel zu Fuß unterwegs und erreichen unserer angepeiltes Ziel nach ca. 4,5 Stunden. Der Tourenwart ist stolz auf Michi und fünf starke Bergsteiger.  Der Ausblick ist fantastisch und wir beobachten, dass fast sämtliche Dreitausenden in der Umgebung heute bestiegen wurden. Der Abstieg über den Grat ist um vieles leichter und auch die traumhafte Pulverschneeabfahrt lässt sich dann hin bis zum abschließenden Firn herrlich genießen.

Rainer